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Er sagt, sie sagt

So ist es, wenn Yoga-Lehrer Eltern werden!

Große Yoga-Liebe: Eric Bennewitz und Eva Sasse werden bald Eltern! Im Interview mit dem Yoga Mama Blog MOMazing.

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Eric Bennewitz (48) und Eva Sasse (34) von Peace Out Yoga erwarten im Dezember ihr erstes Kind. Wie es ist, wenn die Yogi-Zweisamkeit langsam zur Dreisamkeit wird, und welche Rolle die Yogapraxis während der Schwangerschaft spielt, erzählen die beiden Yoga-Lehrer aus Hamburg hier aus (werdender) Mama- und Papasicht! Eric antwortet als gebürtiger Kanadier in seiner Muttersprache Englisch.


Was ist der größte Unterschied, den du an dir, ihm/ihr und Eurer Beziehung seit der Schwangerschaft beobachtet hast?


Eva: An mir: Der bisher fußballgroße Kugelbauch und die Erkenntnis, dass einfach nicht mehr alles so geht wie vorher – auch beim Yoga – und der Körper plötzlich Dinge mit einem macht, auf die man keinen Einfluss hat und mit denen man sich am besten schnell anfreundet. Bisher habe ich zum Glück eine unkomplizierte Schwangerschaft und fühle mich nach den ersten drei Monaten klassischer Übel- und Müdigkeit richtig gut! Wie angefüllt von einer Mischung aus Energie, Tatendrang, Zuversicht und innerer Ruhe. An Eric und unserer Beziehung: Nicht wirklich viel. Ich habe öfter als sonst das Bedürfnis, mich zurück zu ziehen und nur mit mir, meinen Gedanken und dem Babybauch alleine zu sein. Eric akzeptiert das und unterstützt mich, wann immer ich ihn brauche. Das ist ein gutes Gefühl.


Eric: I'm actually surprised how emotionally steady Eva has been from the beginning of her pregnancy. I'm a first time expecting Dad, so my knowledge is based on other people's experiences, so when I was bracing for a shift in mood and emotional ups and downs, I didn't really see that in Eva. That's what I observed in the first 4 months. Come month 5 and 6, I saw a new side of Eva. The growing maternal instinct was getting stronger within her and I saw her getting more emotional and deepening the relationship between mama and baby – my favorites are watching her playing yoga mantras and children's songs on her harp. That‘s always special and relaxing. In our relationship, I noticed, that we've become more supportive of each other and less self-centred. 

Eva: Ich genieße es sehr, langsam und noch bewusster durch die Bewegungen zu fließen.

Wie hat sich deine/eure Yogapraxis während der Schwangerschaft verändert? Was machst du gerade besonders gern?


Eva: Das war eine interessante, neue Erfahrung für mich. Während der ersten drei Monate hatte ich tatsächlich kaum Lust auf meine eigene Praxis und musste mir ganz schön in den Arsch treten. Während dieser Zeit habe ich allerdings auch sehr viele Klassen unterrichtet und bin durch Vorbereiten und Unterrichten trotzdem in meinem Rhythmus geblieben. Das war auch gut so: Obwohl ich so oft keine Lust hatte, ging es mir immer nach dem Unterrichten viel besser!
Seit sich Übelkeit und Müdigkeit verabschiedet haben, ist auch meine Leidenschaft für die eigene Praxis wieder zurückgekommen. Ich mache und liebe nach wie vor meine Vinyasa-Praxis, aber natürlich in angepasster Form ohne Planken, Liegestützen und Navasanas. Die Umstellung fiel mir gar nicht schwer, ich bin kein Pusher. Ich genieße es sehr, langsam und noch bewusster durch die Bewegungen zu fließen. Außerdem war das kreieren von neuen Bewegungen &  Flows schon immer meine Leidenschaft – der kann ich jetzt ganz nachkommen und jedes Mal neue Varianten für altbekannte Posen erfinden.


Eric: I find myself practicing more calming breathing techniques like Dirgha pranayama.  And I stick with what I know and love: My Yoga Nidra meditation practice has become more of an anchor for me over the past few months making me feel increasingly calm within the daily ups and downs.

Eric: Yoga Nidra has some wonderful benefits for expecting moms!

Habt ihr gemeinsame Yoga-Rituale?


Eva: Hier kann man natürlich anfangen zu diskutieren, was Yoga bedeutet, wo es anfängt und aufhört. Wir versuchen grundsätzlich einen gemeinsamen „yogischen“, sprich vor allem achtsamen Alltag zu leben. Unsere gemeinsame Praxis ist kein Ritual, sondern spontan: In letzter Zeit legen wir oft Erics Yoga Nidra CD ein und driften dann gemeinsam in Tiefenentspannung ab. Es ist ein schönes Gefühl der Gemeinsamkeit, Erics Stimme zu hören, zu wissen, dass das Baby das auch tut, neben ihm zu liegen und danach voller Energie und Klarheit wieder die Augen zu öffnen.


Eric: Even though Eva's yoga asana practice has changed during her pregnancy, we still enjoy the energy of each others presence during practicing.  We're also practicing Yoga Nidra together more since it has some wonderful benefits for expecting moms and I practice normally anyways as a means to relax deeply and journey inside of myself.

Beeinflusst die Schwangerschaft auch euren Yoga-Unterricht?


Eva: Auf jeden Fall! Wie meine eigene Praxis sind meine Klassen in letzter Zeit ruhiger geworden und legen noch mehr Wert auf Atmung und Ausrichtung. Außerdem verspüre ich momentan ein viel größeres Bedürfnis als vorher, den Schülern auch über den körperlichen Aspekt der Asanas hinaus etwas über Yoga mitzugeben. Meine Talks sind ausführlicher geworden und es macht mir Spaß, meine Gedanken bezüglich bestimmter Themen zu teilen und die Schüler zum Nachdenken anzuregen.


Eric: No. I haven't seen that brought into my classes...yet.

Worauf freust du dich am meisten?


Eva: Auf das Neue, die Veränderung und die Erfahrung als Mutter. Ich bin sehr gespannt, wie mich das Mama-sein verändern wird und wie ich – hoffentlich – daran wachsen kann. Ich freue mich auf unsere kleine Familie und unsere erste gemeinsame Yoga-Play-Session.


Eric: Seeing our baby for the very first time... and not fainting in the delivery room.

Eva: Genießt die Zeit der Schwangerschaft als einmalige Erfahrung!

Wovor hast du die meiste Angst?

 

Eva: Vor kurzen Nächten! Ich schlafe gern und viel und kann mir beim besten Willen noch nicht vorstellen, wie meine Hormone daran was ändern werden und drei Stunden Schlaf plötzlich völlig ausreichen. Auch wenn mir das alle prophezeien.

 

Eric: That’s a loaded question. I have a few fears, but I feel like the one that is on my mind moreso lately is the fear of the unknown. More specifically, can I provide for our child and how long will I be around on this planet to see our baby grow up? Being an older first time parent, this enters my thoughts more often now that a baby enters the picture. Yoga helps me remind myself, that it’s about how to live and be content with the things that are out of our control.

 

Ein abschließender Yogi-Tipp für alle werdenden Eltern, bitte!

 

Eva: Lasst Euch nicht verrückt machen von tausenden von Ratschlägen, sondern genießt die Zeit der Schwangerschaft als einmalige Erfahrung, um von Euch selbst über Euch selbst zu lernen. Macht Yoga!

 

Eric: If you've never practiced yoga, but your curious, don't think that there is only one path. If your curious, try what your passionate about whether its meditation, pranayama, asana, bhakti, karma, Jnana or the many styles of asana yoga available today. Once you discover the one that draws your interest, try it  and consistently practice ! I think that will benefit any expecting parent.

 

 

 

 

 

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Foto: Vanessa Jungjohann