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Mehr Selbstliebe, bitte!

Offener Brief von Yoga-Mama Meena

Yogalehrerin und Mama Meena Metzner plädiert auf MOMazing für mehr Selbstliebe von Müttern.

Werbung – Transparenz: Dieser Post enthält einen Link zum Yogastudio ahoiYoga.

Meena Metzner (33) lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter Mathilda (1) in Hamburg. Sie unterrichtet seit acht Jahren Yoga und ist Mit-Begründerin von ahoiYoga. Für MOMazing hat sie einen offenen Brief an alle Mamas zum Thema Selbstliebe geschrieben. Lies hier, warum sie das Thema so beschäftigt.


Liebe Mamas,

Kathrin hat mich letzte Woche gefragt, was man aus meiner Sicht Müttern in Sachen Selbstliebe mit auf den Weg geben kann. Bei mir fing es sofort an zu rattern. Und plötzlich machte ich mir unglaublich viele Gedanken darüber, was es denn auf sich hat mit dem Muttersein und der Selbstliebe – und vor allem: Plötzlich merkte ich, das mich das Thema persönlich sehr berührte.

Was hat es mit dem Muttersein und der Selbstliebe auf sich?

Gerade mich, die Woche für Woche ihren Yogaschülern die Liebe zu sich und den sanften Umgang mit Eigenheiten und Besonderheiten predigt. Gerade mich, die immer versucht, alle Vergleiche außerhalb des Yogaraums zu lassen. Plötzlich war ich aufgrund von Kathrins unbedarfter Anfrage mit mir selbst konfrontiert und hatte das ganz dringende Bedürfnis, mal diesbezüglich mit mir in Klausur zu gehen.

 

Denn wenn so ein kleiner Satz, soviel innerlich zum Schwingen bringt, dann ist das genauere Hinsehen unumgänglich. Also: Was war da los mit mir? Wie sieht es denn mit meiner Selbstliebe aus?

 

Um ehrlich zu sein, erinnere ich mich in den letzten Wochen nur an wenige Momente, in denen ich aus tiefstem Herzen nett zu mir war. Was viel schneller im Hinterkopf aufploppte waren Momente in denen ich den Eindruck hatte, vermeintlich nicht die entspannte, sanftmütige Mutter zu sein, die ich gerne wäre. Es kamen auch Erinnerungen an Vergleiche mit den anderen Müttern auf dem Spielplatz, die mit unglaublicher Hingabe den 480. Sandkuchen backen, während ich bereits beim ersten innerlich hoffe, dass die Zeit auf dem Spielplatz sich gleich dem Ende entgegen neigt.

 

Und wenn ich schon dabei bin mich ganz ehrlich selbst zu befragen, so fallen mir etliche Beispiele ein, bei denen ich nicht halb so eine großartige Yogamama bin, wie ich mir das in meinen Muttersein vorauseilenden Fantasien ausgemalt hätte. Im Klartext bin ich immer die Mutter, die trotz gründlichster Packbemühungen immer irgendwas vergessen hat. Entweder fehlt die Ersatzwindel oder die Ersatzhose. Und wenn das alles mal mit an Bord ist, dann habe ich sicherlich vergessen den Sonnenhut einzupacken oder wenigstens die Sonnencreme.

Diese ewigen Vergleiche sind nicht nett

Aber was hat das alles mit Selbstliebe zu tun? Ganz einfach: Diese ewigen Vergleiche, bei denen man einfach keine Chance hat gut weg zu kommen, die sind einfach nicht nett. Im Sinne von Selbstliebe sind sie sogar genauso boden- wie sinnlos. Was sich darin für mich aber auch zeigt ist, dass dieses zwanghafte Streben alles richtig und nicht nur gut sondern besser zu machen weder vor dem Muttersein noch vor der Selbstliebe halt macht.

 

Und damit möchte ich meinen kleinen Exkurs beenden, liebe Mamas. Ganz ohne Übungen, ohne Tipps, ohne Bücherratschläge, dafür mit einem Mantra, für alle von uns, nicht nur für uns Mütter: Wir sind gut. Wir machen das gut. Wir geben täglich unser Bestes.

 

Ich für meinen Teil, habe mich soeben das erste Mal seit Wochen wieder entspannt zurück gelehnt und bin ganz ungeniert froh, dass die kleine Rabaukin im Bett ist (deshalb hatte ich nämlich auch immer ein schlechtes Gewissen!). Außerdem beschließe ich in diesem Moment zukünftig ein bisschen weniger selbstlos, sondern selbstliebend zu mir zu sein und mir etwas mehr Zeit und Raum für mich zuzugestehen.

In diesem Sinne: Ein herzliches Danke an Kathrin für die herrliche Inspiration!

 

Tschüss ihr Muttis, vielleicht bis demnächst,

 

Eure Meena